Als Wooden Peak gehen Sebastian Bode und Jonas Wolter seit zehn Jahren immer wieder den nächsten Schritt: Vom Moment zum Geräusch zum Ton zum Lied. Von den Klangkünstlern zur Band, zum vielarmigen Duo an Schlagzeug, Gitarre, Samplerpark, Basspedal und Gesang. Wolters Flüsterbrummen und Bodes brüchiges Bärenfalsett erzählen Fehler, Fantasien und Perspektiven, erzählen Räume. So entstanden bislang die drei Alben „Frog“ (2009), „LUMEN“ (2011) und „POLAR“ (2013). Als Produzentenduo entwickeln die beiden Leipziger Geräusch und Lied für Film, schreiben und verfeinern für Tänzer und für Museen, für Installationen und die Musik der anderen. Mit der POLYGON EP (EP 2015) vergrößerte sich das Duo zum fünfköpfigen Ensemble und war auf Tour in Europa und Südamerika. "Yellow Walls" ist das vierte Album der Band, eine logische Konsequenz des Immerweitermachens, das die Grenzen zwischen Arbeit und Musik, Output und Werk längst verwischt hat. Liebevoll arrangiert, leise und eindringlich, kleinteilig und dem Augenblick verhaftet. Beats pulsieren sacht, Gitarren setzen Akzente, Flächen bauen wohlgeplante Zufälle, Harmonieläufe und Loops lassen einleuchten, warum die Band 2016 für Tortoise eröffnete . Sperrig, nie störrisch stoppen Bode und Wolter immer wieder kurz vorm Pop, schaffen Räume zwischen der Unaufgeregtheit von Lambchop, The Notwist und der elektronischen Klangsprache von Acid Pauli. Rhythmen, Bewegungen, verdichtete Soundscapes und Stimmungen werden zu kleinen Klanginstallationen mit Beat und Gesang. Eine Arbeitsweise, die ganz und gar einnimmt, eben weil sie sacht verwirrt. Ein Stück wie „Swarm“ verharrt in stiller Bewegung und stetiger Entfaltung. Mit jeder neuen Klanginstanz lässt die Band den Schwarm wachsen, während Jonas Wolter nüchtern von seinem tragischen Zerfall singt. Bewegung und Gegenbewegung. Klang und Gegenklang. Schon geil.
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